Frau untersucht ihre Füße

Fersensporn: Wertvolle Tipps, wie Sie die Fersenschmerzen wieder loswerden

Wer einen Fersensporn hat, weiß, wie weh das tut. Bei jedem Schritt schießt ein stechender Schmerz durch das Bein. So, als würde man über große scharfe Glasscherben laufen. Manchmal wird der Fersensporn sogar so schmerzhaft, dass man kaum auftreten kann. Gehen, stehen und alltägliche Dinge erledigen werden zur ständigen Herausforderung und Sport treiben ist oft nicht mehr möglich. Je früher man den betroffenen Fuß behandelt, desto schneller wird man die Qualen auch wieder los. Erfahren Sie hier, welche Anzeichen für einen Fersensporn sprechen, wie man ihn behandelt und welche Therapien, bewährten Hausmittel und Dehnübungen es gibt.

Was ist ein Fersensporn?

Der Fersensporn ist eine wenige Millimeter große dornartige Verknöcherung am Fersenbein. Ein oberer Fersensporn bereitet seltener Beschwerden. Der untere Fersensporn bildet sich an der Unterseite des Fersenknochens. Die Fersenschmerzen entstehen wenn sich das Gewebe um den Fersensporn entzündet und anschwillt, z.B. am Sehnenansatz.

Der Unterschied zwischen Fersensporn und Plantarfasziitis

Die Ursache für eine Plantarfasziitis ist eine Entzündung der breiten Sehnenplatte (Plantarfaszie) unter der Fußsohle, was auch zu brennenden oder ziehenden Schmerzen führt. Die Entzündung entsteht durch Überlastung und nicht durch eine Verknöcherung am Fersenbein. Eine Plantarfasziitis klingt in der Regel ohne Behandlung von alleine ab. Das kann allerdings bis zu einem Jahr dauern.

An diesen Anzeichen können Sie einen Fersensporn erkennen

Ein Fersensporn entwickelt sich schleichend, und Betroffene spüren oft jahrelang nichts. Die Fersenschmerzen treten dann meist plötzlich auf. Es kann einen Fuß oder auch beide Füße treffen.

Typische Fersensporn-Symptome sind:

  • punktueller, intensiver Druckschmerz an der inneren Fußunterseite beim Fersenbein
  • brennende, bohrende oder stechende Schmerzen beim Auftreten
  • Schmerzen sind morgens beim Aufstehen am schlimmsten, im Laufe des Tages lassen sie etwas nach
  • nach einer Ruhephase treten die Schmerzen bei erneuter Belastung wieder verstärkt auf (Anlaufschmerzen)
  • ist die Sehne chronisch entzündet, entwickelt sich ein Dauerschmerz
  • beim oberen Fersensporn kann der Ansatz der Achillessehne (oberer Bereich der Ferse) geschwollen und gerötet sein. Wenn man darauf drückt, schmerzt es

Wann sollte man bei Fersenschmerzen zum Arzt?

Wenn die Beschwerden anhalten oder sich verschlimmern, ist es ratsam, einen Orthopäden aufzusuchen.

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Wie wird ein Fersensporn diagnostiziert?

Da sich die Symptome bei Fersensporn und Plantarfasziitis sehr ähneln, sollte eine gesicherte Diagnose beim Orthopäden gestellt werden. Folgende Diagnose-Möglichkeiten gibt es:

  • Ultraschall-Untersuchung: Dabei können Verdickungen der Sehnenplatte im Fersenbereich, unscharfe Konturen, akute und chronische Formen der Entzündung sichtbar gemacht werden
  • Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT) des betroffenen Fußes
  • videogestützte Laufanalyse
  • Blutbild
Röntgenbild eines Fersensporns

Röntgenaufnahme des Sprunggelenks mit dem Fersenbein

Ursachen: Wie entsteht ein Fersensporn?

Ein Fersensporn entwickelt sich beispielsweise durch:

  • Fehlstellungen, Knick-, Senk-, Spreiz- oder Hohlfuß
  • Übergewicht
  • einseitige Überlastung, falsche Lauftechnik
  • tägliches übermäßiges Gehen und Stehen, zum Beispiel berufsbedingt in der Gastronomie
  • schwache Muskulatur durch Bewegungsmangel
  • häufiges Tragen von schlecht sitzenden oder engen Schuhen
  • harte Schuhe ohne Fußbett
  • Schuhe, die keinen Halt geben, wie Flip-Flops
  • Alterserscheinung
  • genetische Veranlagung

Ein Fersensporn ist die Folge einer Überlastung des Fußes. Dieser versucht der Körper gegenzusteuern, indem er an den Sehnenansätzen Kalk einlagert. Die Kalkeinlagerungen können sich zu einem knöchernen Fersensporn weiterentwickeln. Hält die Überlastung des Fußes weiter an, entzündet sich das Gewebe um den Knochenauswuchs herum. Diese Entzündung verursacht die Schmerzen.

Wer rastet, der rostet - so bleiben die Gelenke geschmeidig

Frau joggt durch den Wald

Auch intensiver Sport, wie zum Beispiel Joggen, kann die Entstehung von Fersensporn begünstigen.

Fersensporn behandeln: Wie schön, wenn der Schmerz geht

Je länger die Schmerzen und die Entzündung schon bestehen, desto langwieriger kann die Behandlung sein. Grundsätzlich sind die Heilungschancen sehr gut. Entscheidend ist, dass die Therapie konsequent eingehalten wird und die Faktoren, die einen Fersensporn fördern, beseitigt werden.

Generell gilt: Eine Behandlung ist nur dann notwendig, wenn der Fersensporn schmerzhaft ist und andere Probleme bereitet.

Konservative Therapien bei Fersensporn

  • Fersenkissen – das reduziert den Druck auf die Ferse
  • entzündungshemmende und schmerzstillende Salben und Medikamente
Physiotherapie am Fuß

Physiotherapie am Fuß

Fersensporn Hausmittel, Selbsthilfe und Alltags-Tipps

Oft klingt die Entzündung auch von ganz allein ab, wenn man verschiedene Maßnahmen in Eigenregie kombiniert:

  • den Fuß generell entlasten
  • nicht zu lange stehen
  • gehen auf harten Böden wie Fliesen und Parkett vermeiden
  • auf lange Wanderungen verzichten
  • die Ferse kühlen
  • geeignetes Schuhwerk tragen
  • Übergewicht reduzieren
  • sanfte Fußmassage
  • Tägliche Dehnungsübungen
  • homöopathische Mittel einsetzen (fragen Sie hierzu Ihren Apotheker oder einen homöopathisch ausgebildeten Arzt, welches Homöopathikum zu Ihrem individuellen Beschwerdebild passt)
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7 effektive Dehnungsübungen bei Fersensporn

1. Murmel greifen: Nehmen Sie eine Murmel mit dem Fuß auf und legen Sie diese in eine Dose.

2. Handtuch heben: Ein Handtuch auf den Boden legen, dann im Stehen versuchen, das Tuch mit den Zehen zu greifen und hochzuheben. Halten Sie sich dabei fest.

3. Waden dehnen: Setzen Sie beide Hände flach auf eine Wand und drücken Sie sich etwas ab. Dann das gesunde Bein gebeugt nach vorne stellen, den Fuß mit dem Fersensporn nach hinten setzen, das Bein gerade strecken und 10 Sekunden dehnen. 10- bis 20-mal wiederholen.

4. Treppen wippen: Stellen Sie sich auf den Rand der untersten Treppenstufe, die Fersen hängen in der Luft. Halten Sie sich am Geländer fest und wippen Sie vorsichtig mit den Fersen 10- bis 15-mal hoch und runter.

5. In die Hocke gehen: Stützen Sie sich mit den Händen an einer Tischkante ab. Setzen Sie den Fuß mit dem Fersensporn leicht versetzt hinter den anderen Fuß. Und nun gehen Sie ganz langsam in die Hocke, halten Sie dabei die Fersen auf dem Boden. Sobald Sie Ihre Wade und Fußsohle spüren, 10 Sekunden halten und die Übung 20-mal wiederholen.

6. Handtuch ziehen: Setzen Sie sich auf den Boden und strecken Sie beide Beine gerade nach vorne. Dann legen Sie ein Handtuch um beide Füße und ziehen es mit beiden Armen an Ihren Oberkörper heran. 30 Sekunden halten.

Ferse wird vorsichtig über einen kleinen Ball gerollt

7. Ball rollen: Rollen Sie einen kleinen Ball, zum Beispiel einen Tennisball oder Igelball, mit der Fußsohle hin und her und bringen Sie dabei etwas Gewicht auf den Ball.

Anmerkung: Die Hilfe eines Physiotherapeuten ist sinnvoll, um die korrekte und sichere Durchführung solcher Übungen zu gewährleisten.

Wie lange dauert die Heilung bei Fersensporn?

In chronischen Fällen kann eine Heilung bis zu 2 Jahre dauern.

Was passiert, man man einen Fersensporn nicht behandeln lässt?

Oft bereitet ein Fersensporn keine Probleme. Wenn sich die Sehne aber entzündet, treten Schmerzen auf. Wird dann nicht behandelt, kann die Entzündung chronisch werden, und es entstehen Dauerschmerzen.

Einfache Tricks, wie Sie Fersensporn vorbeugen

  • bequeme Schuhe mit einem weichen, passenden Fußbett tragen
  • Fuß-Fehlstellungen behandeln lassen
  • Übergewicht vorbeugen
  • Füße nicht zu stark belasten, zum Beispiel nicht auf Asphalt joggen
  • bei Hallensport spezielle Hallenschuhe mit guter Dämpfung tragen
  • regelmäßige Fußgymnastik
  • bei stehenden und gehenden Berufen: so oft wie möglich hinsetzen

Weitere hilfreiche Tipps und spannende Themen finden Sie in unserem Ratgeber