Häufig gestellte Fragen zur Homöopathie
Auf Fragen, die immer wieder auftauchen, finden Sie hier Antworten. Übersichtlich unterteilt in Themenbereiche wie Arzneien und Potenzen, Anwendung, Wirkung und Nebenwirkung sowie Besonderheiten und Rechtsfragen.
Arzneien & Potenzen
Unsere homöopathischen Arzneimittel werden auf Basis des gültigen Europäischen Arzneibuchs (Ph. Eur.) und des Homöopathischen Arzneibuchs (HAB) hergestellt. Bei den Dilutionen ist der Arzneiträger Alkohol in Konzentrationen von 15 % bis 99,7 %. Die Globuli (Streukügelchen) werden aus Saccarose (Zucker) ohne sonstige Hilfsstoffe hergestellt. Tabletten entstehen aus Verreibungen (Triturationen) der Ausgangssubstanzen in Milchzucker. Dabei werden pro Tablette in der Regel 10 mg Hilfsstoff (Mischung aus Magnesiumstearat und Weizenstärke) zugesetzt. Weitere Hilfs- oder Zusatzstoffe dürfen in homöopathischen Arzneimitteln nicht enthalten sein.
Ja, in der Regel stammen alle Ausgangspflanzen von unserer hauseigenen, zertifizierten Anlage „Terra Medica“ in Staffort bei Karlsruhe. Unter biologisch optimalen Bedingungen werden dort 16 ha Fläche und 600 verschiedene Heilpflanzen nach EU-Öko-Verordnung (2092/91) kultiviert. Dies bedeutet z. B., dass keine Insektizide oder Pestizide eingesetzt werden. Durch die große Artenvielfalt werden viele ökologische Nischen geschaffen, in denen sich Nützlinge ansiedeln können, wie z. B. Marienkäfer, andere Käferarten, Igel, Vögel u. a. Hiermit wird wiederum positiv auf den Schutz vor Schädlingsbefall eingewirkt. Kommt es dennoch zum Befall der Pflanzen durch Läuse, Wanzen und Schnecken, wird nur mit „sanften“ Methoden (Absammeln bzw. Absaugen) eingegriffen. Pilzerkrankungen werden in der Regel durch Zurückschneiden der Pflanzen entfernt.
D-Potenzen (Dezimalpotenz): Verdünnungsverhältnis 1 : 10 mit 10-maliger Verschüttelung bei jedem Potenzierungsschritt. C-Potenzen (Centesimalpotenz): Verdünnungsverhältnis 1 : 100 mit 10-maliger Verschüttelung bei jedem Potenzierungsschritt. LM-Potenzen (Quinquagintamillesimal-Potenz, auch Q-Potenz genannt): Verdünnungsverhältnis 1 : 50.000 mit 100-maliger Verschüttelung per Hand bei jedem Potenzierungsschritt. Globuli und Dilutionen sind bis zur Potenz D/C 1000 lieferbar; Tabletten bis D/C 30. Folgende Potenzstufen sind lieferbar: D1-D20, D30, D60, D100, D200, D300, D400, D500 und D1000, C1-C15, C30, C100, C200, C500, C1000. LM Potenzen sind nur von ausgewählten Mitteln und bis zur Potenz LM XXX erhältlich. Bitte beachten Sie, dass wir nicht alle Mittel und Potenzen auf Lager haben können. Seltener gefragte Mittel oder Potenzen können als Sonderanfertigung von der Apotheke disponiert werden. Die generelle Lieferbarkeit der einzelnen Potenzen entnehmen Sie bitte unserem Arzneimittelverzeichnis (Remedia Homoeopathica) oder rufen Sie das gewünschte Arzneimittel in unserer Einzelmitteldatenbank auf dieser Website auf. Unsere Auftragsannahme erteilt Ihnen auch gerne telefonisch Auskunft (Tel.: 0800 1012289-11).
Die ca. 200 gängigsten Einzelmittel sind als LM-Potenzen in Form von Globuli und Tropfen von LM I-XXX erhältlich. Die Globuligröße der LM-Potenzen ist, wie im HAB vorgeschrieben, die Größe 1 und damit kleiner als die der D- und C-Potenzen, welche die Größe 3 haben. LM-Globuli sind in der Abfüllung 5 g und LM-Tropfen in der Packungsgröße 10 ml erhältlich. LM steht für: L= 50, M= 1000, analog hierzu wird teilweise auch von Q-Potenzen gesprochen, Q steht für Quinquagintamille. Im HAB ist unter Herstellungsvorschrift 17 jedoch nur von LM-Potenzen die Rede.
In einem 10-g-Fläschchen (= D- bzw. C-Potenzen) sind ca. 1.200 Globuli der Größe 3 enthalten.
Nein. Mit Ausnahme der Taschenapotheken sind alle Arzneimittel und Potenzen nur in 10-g-Abfüllungen erhältlich.
Die DHU verschüttelt traditionell gemäß HAB und Hahnemanns Vorgaben alle ihre homöopathischen Arzneimittel von Hand.
Fragen zur Anwendung
Liegt keine Empfehlung des Therapeuten vor, gelten grundsätzlich die Angaben der Gebrauchsanweisung. Falls diese nicht zur Verfügung steht, gilt derzeit folgende Empfehlung als Orientierung:
Erwachsene:
Tiefe Potenzen (bis D23 bzw. C11):
Bei akuten Beschwerden stündlich 5 Tropfen, 5 Globuli (Streukügelchen) oder 1 Tablette bis zum Eintritt einer Besserung, jedoch höchstens 6-mal täglich. Danach 3-mal täglich 5 Tropfen, 5 Globuli oder 1 Tablette.
Bei chronischen Erkrankungen 1‑ bis 3-mal täglich 5 Tropfen, 5 Globuli oder 1 Tablette.
Hohe Potenzen (ab D24 bzw. C12):
Die Anwendung erfordert eine individuelle Dosierung durch einen homöopathisch erfahrenen Arzt oder Heilpraktiker. Im Rahmen der Selbstbehandlung sollte nur eine Einmalgabe von 5 Tropfen, 5 Globuli oder 1 Tablette eingenommen werden.
In der therapeutischen Praxis werden homöopathische Mittel zwischen D/C10 und D/C30 in der Regel als mittlere Potenzen und ab D30/C30 als Hochpotenzen angesehen.
Mittlere Potenzen werden üblicherweise 1- bis 2-mal täglich eingenommen, Hochpotenzen werden entsprechend den individuellen Voraussetzungen dosiert.
Kinder:
Säuglinge im 1. Lebensjahr erhalten ein Drittel der Erwachsenendosis.
Kleinkinder bis zum 6. Lebensjahr erhalten die Hälfte der Erwachsenendosis.
Kinder zwischen dem 6. und 12. Lebensjahr erhalten zwei Drittel der Erwachsenendosis.
(Tipp: Für Säuglinge und Kleinkinder sind Globuli am besten geeignet. Wenn Tabletten verabreicht werden, sollten diese vorher in Wasser aufgelöst werden.)
Tabletten und Globuli (Streukügelchen) sollte man langsam im Mund zergehen lassen und Tropfen vor dem Schlucken einige Zeit im Mund behalten.
Bei der Therapie nach „bewährten Indikationen“ werden mit einer klinischen Diagnose bestimmte homöopathische Arzneimittel verbunden, welche in der therapeutischen Praxis für die jeweilige Indikation vielfach erfolgreich eingesetzt wurden. Die gezielte Zuordnung eines dieser Mittel erfolgt aufgrund der charakteristischen Symptome des Patienten.
Wählen Sie das Arzneimittel, in dem Sie Ihren Zustand am genauesten wiedererkennen – körperlich als auch psychisch. Zum Beispiel kann die Zwiebel (Allium cepa) in homöopathischer Potenz einen Schnupfen heilen, bei dem die Augen tränen und jucken und ein wässriges Nasensekret entsteht. Achten Sie darauf, ob sich Ihre Symptome bessern oder verschlechtern.
Zu Beginn der homöopathischen Behandlung können sich die bestehenden Symptome kurzfristig verschlechtern (sogenannte Erstverschlimmerung). Die Erstverschlimmerung wird als Zeichen eines gut gewählten homöopathischen Arzneimittels, das zu wirken begonnen hat, verstanden. Nach kurzer Zeit sollte eine Verbesserung der Symptome im Sinne einer Heilung einsetzen. Bei anhaltender Verschlechterung suchen Sie bitte Ihren homöopathisch praktizierenden Arzt, Heilpraktiker oder Apotheker auf. Bei Besserung der Beschwerden sollten Sie die Einnahmehäufigkeit nach und nach reduzieren. Das homöopathische Arzneimittel ist abzusetzen, wenn die Symptome vollständig abgeklungen sind.
Homöopathie ist kein Allheilmittel und nicht von der Schulmedizin losgelöst zu betrachten. Homöopathische Arzneimittel eignen sich insbesondere für die Behandlung von häufig auftretenden Alltagsbeschwerden oder können ergänzend zur Schulmedizin eingesetzt werden. Anhand Ihrer individuellen Umstände kann Ihr Arzt, Heilpraktiker oder Apotheker entscheiden, ob die Behandlung mit homöopathischen Arzneimitteln für Sie die richtige Maßnahme darstellt.
Dies hängt unter anderem von der Art der Erkrankung und der Sensibilität des Patienten ab. Die Wahl der Potenz ist aber im Vergleich zur richtigen Arzneimittelwahl zweitrangig. Im Allgemeinen werden bei akuten und organischen Erkrankungen eher tiefe Potenzen (z. B. D6/C6/D12) eingesetzt, bei psychischen bzw. chronischen Symptomen eher höhere Potenzen (z. B. ab D30/C30). Für die Selbstbehandlung und die Beratung in der Apotheke eignen sich tiefe Potenzen. Hohe Potenzen sollten immer von einem Arzt oder Heilpraktiker ausgewählt werden.
Da die homöopathische Wirkung nicht in erster Linie durch das Verdünnungsverhältnis (D- oder C-Potenz), sondern durch die Anzahl der Potenzierungsschritte bestimmt wird, kann eine D-Potenz aus therapeutischer Sicht durch eine C-Potenz ersetzt werden. So kann z. B eine D6 für dieselben Symptome und mit derselben Dosierung verabreicht werden wie eine C6. Handelt es sich um eine Verordnung, so sollte der Arzt oder Heilpraktiker hier zu Rate gezogen werden.
In der Fachliteratur gibt es die Empfehlung, während einer Behandlung mit homöopathischen Arzneimitteln Genussmittel wie Kaffee, Gewürze und starke ätherische Öle zu meiden. Ein Beweis für die Beeinträchtigung der Wirkung von homöopathischen Arzneimitteln liegt bisher nicht vor. Aufgrund von therapeutischen Erfahrungen sollte man zur Einnahme von Homöopathika einen zeitlichen Abstand von ca. einer halben Stunde einhalten. Das betrifft z. B. das Kaffee- bzw. Teetrinken, Essen allgemein und Zähneputzen. Wenn der Behandlungserfolg bei einer homöopathischen Therapie ausbleibt, sollte man zuerst prüfen, ob das Arzneimittel richtig gewählt wurde. Erst im zweiten Schritt sollte das Vorliegen eventueller Therapiehindernisse in Betracht gezogen werden.
Die Tabletten der DHU enthalten als Trägersubstanz Laktose (Milchzucker), die Globuli Saccharose (Zucker). 1 Tablette hat 0,021 BE, d. h. 48 Tabletten entsprechen 1 BE. 1 Tablette enthält 0,25 g Kohlenhydrate, 1 Tablette entspricht 1,025 kcal. 1 Globulus hat 0,00069 BE, d. h. 1.450 Globuli entsprechen 1 BE. 1 Globulus enthält 0,0082 g Kohlenhydrate. 1 Globulus entspricht 0,034 kcal.
Für homöopathische Tropfen wird als Arzneiträger Alkohol in unterschiedlichen Konzentrationen verwendet, entsprechend der jeweiligen Vorschrift des HAB (Homöopathisches Arzneibuch). Unter Beachtung der Dosierungsempfehlung ist die aufgenommene Alkoholmenge jedoch immer sehr gering und gesundheitlich unbedenklich. So enthält eine Einzeldosis (5 Tropfen) ca. 0,05-0,1 g Alkohol. Ein Liter Apfelsaft enthält zum Beispiel 2,0 g, eine vollreife Banane von etwa 100 g enthält ca. 0,6 g Alkohol. Bei Vorliegen einer Alkoholerkrankung stehen als Alternative Globuli (Zucker) und Tabletten (Milchzucker) zur Verfügung.
Nein. Die Globuli werden zwar mit der alkoholhaltigen Dilution imprägniert, aber der Alkohol verfliegt während des weiteren Herstellungs- und Trocknungsvorgangs komplett.
Wirkung & Nebenwirkung
Zu Beginn einer homöopathischen Therapie kann es anfangs über die Regulationsmechanismen des Körpers zu einer leichten Verschlimmerung der vorhandenen Beschwerden kommen, der sog. Erstreaktion (Erstverschlimmerung), was als Zeichen der korrekten Arzneiwahl gedeutet wird und in der Regel schnell wieder abklingt. Dennoch sollte das Arzneimittel abgesetzt werden und mit einem Arzt das weitere Vorgehen besprochen werden.
Homöopathische Arzneimittel zeichnen sich im Allgemeinen durch eine gute Verträglichkeit aus. Bei einzelnen Arzneimitteln sind Gegenanzeigen bzw. Nebenwirkungen bekannt, bitte beachten Sie daher die Gebrauchsanweisung oder wenden Sie sich bei Fragen an unsere Medizinisch-Wissenschaftliche Beratungshotline. Durch gesetzliche Vorgaben müssen auch bei homöopathischen Arzneimitteln immer mehr allgemeine Hinweise in der Gebrauchsanweisung aufgenommen werden, weitere Fragen hierzu beantwortet Ihnen ebenfalls unsere Medizinisch-Wissenschaftliche Beratungshotline (Tel.: 0800 1012289-02).
Spezialitäten & Rechtsfragen
Alle von der DHU erhältlichen Arzneimittel sind nicht verschreibungspflichtig.
Homöopathische Einzelmittel haben in der Regel einen sehr großen Anwendungsbereich und werden individuell nach den Symptomen jedes einzelnen Patienten verordnet. Aus diesem Grund können bei diesen Arzneimitteln keine konkreten Angaben zu den Anwendungsgebieten gemacht werden, wie es bei konventionellen, schulmedizinischen Medikamenten möglich ist. Laut § 10 Arzneimittelgesetz (AMG), Abs. 4 dürfen für registrierte homöopathische Einzelmittel keine Angaben über Anwendungsgebiete gemacht werden. Die Gebrauchsanweisung muss die Formulierung „registriertes homöopathisches Arzneimittel, daher ohne Angabe einer therapeutischen Indikation“ enthalten.
Das deutsche Homöopathische Arzneibuch (HAB) schreibt die Potenzierung im Mehrglasverfahren vor. Außerhalb des Geltungsbereiches des HAB (z. B. Frankreich, England etc.) werden jedoch auch Einglaspotenzen hergestellt (Korsakoff-Potenzen) und entsprechend auch andere Potenzbezeichnungen benutzt.\r\nFolgende außerdeutsche Potenzbezeichnungen sind uns bekannt:\r\n
Potenz Entsprechende Potenz in Deutschland Bemerkungen
TM Urtinktur tincture mère , mother tincture
X D Die Zahl steht hierbei vor dem Buchstaben: z. B. 6X
CH C C-Potenz nach Hahnemann
CK C Anderes Herstellungsverfahren (Einglasmethode nach Korsakoff)
K C Anderes Herstellungsverfahren (Einglasmethode nach Korsakoff)
M C1.000 Anderes Herstellungsverfahren (Einglasmethode nach Korsakoff)
XM, 10M C10.000 Von der DHU nicht lieferbar, nur im Ausland erhältlich
CM C100.000 Von der DHU nicht lieferbar, nur im Ausland erhältlich
Nosoden sind Heilmittel, die aus potenzierten abgetöteten Erregern infektiöser Krankheiten oder aus krankheitsbedingten Ausscheidungen bzw. aus pathologisch veränderten Organen oder Organteilen von Mensch oder Tier hergestellt werden.
Durch Inkrafttreten der 8. AMG-Novelle wurden die Voraussetzungen für die Verkehrsfähigkeit homöopathischer Einzelmittel aus tierischen Ausgangsmaterialien bzw. Mikroorganismen (einschließlich der Nosoden) im Arzneimittelgesetz (AMG) neu geregelt. Dies hatte unter anderem zur Folge, dass seit 1999 auch die Ausgangsmaterialien der Nosoden neu beschafft werden müssen. Der Lieferumfang der Nosoden ist daher deutlich eingeschränkt. Um zumindest die wichtigsten und gängigsten Nosoden zu erhaltenhaben wir, mit hohem Kostenaufwand verbunden, die geforderten Neuregistrierungen für diese Nosoden beim BfArM (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte) eingereicht und für viele Nosoden zwischenzeitlich wieder neues und qualitativ hochwertiges Ausgangsmaterial beschafft. Wir bei der DHU arbeiten mit Nachdruck weiterhin an der Beschaffung der derzeit noch nicht lieferbaren Nosoden.
Für alle Hersteller in Deutschland gelten die Bestimmungen des Homöopathischen Arzneibuchs (HAB). Schon im 1. Homöopathischen Arzneibuch (HAB 1/1978) ist vorgeschrieben, dass Nosoden sterilisiert/autoklaviert werden müssen.
Londoner Homöopathie-Forschungs-Institut (HRI)
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